Das muss ihnen erst mal jemand nachmachen: Als Kim Schwarz und Jacob Hansen von „Geneses“ ihr fulminantes Drum Duett abliefern, haben sie bereits über zwei Stunden Programm hinter sich.
Zwei Stunden mit so komplexen, epischen Songs wie „Dancing with the moonlit knight“, „Cinema Show“ oder „Abacab“. Aber auch Mainstream-Hits wie „Mama“, „That’s all“ oder „Carpet Crawlers“.
So ist das eben, wenn die Idole von einst eine so umfassende Wandlung durchleben wie Genesis das tat, vom komplex durcharrangierten Progressive Rock mit Sänger Peter Gabriel zum stadiontauglichem Rockpop-Mainstream und Phil Collins am Mikrofon. Zwei Seiten, die im Fokus der Show der Tribute-Band Geneses stehen. Ein Brückenschlag zwischen den 70ern, 80ern und 90er Jahren mit all ihren Facetten.
PERFEKTE HOMMAGE AN GENESIS
Die Band trägt dem wechselvollen Charakter ihres Vorbilds Rechnung und überzeugt mit instrumentaler Klasse – Kai Hildebrand als erstklassiger Gitarrist, Bert Böttcher an den Keyboards, die für Genesis so tonangebend waren wie bei kaum einer anderen Band ihrer Zeit, Sebastian Stolz am Bass, der so cool wie Mike Rutherford das Understatement zelebriert, der großartige Kim Schwarz an den Drums, in typischer Genesis-Manier unterstützt von Jacob Hansen am zweiten Drumkit und ihrem neuen Sänger, Jean-Michael Brinksmeier. Bei letzterem wird besonders deutlich: Hier wird sich nicht an einer bloßen Kopie der britischen Rockband Genesis versucht, sondern eine emanzipierte Hommage von sechs versierten Musikern dargeboten.
Nicht zu vergessen eine Lichtshow, die hervorragend dosiert die Wirkung der Songs untermalt, etwa wenn zu „Home By The Sea“ ein Lichtschleier gespentisch durch die Band schwebt oder passend zur Intensität von „Land Of Confusion“ weiße Blitze durchs Publikum schneiden.
Und dann ist da ja noch das Bonbon zum Schluss, dass endgültig alle Begeisterungsdämme brechen lässt: Das Schlagzeug-Duett von Schwarz und Hansen, das an das legendäre Wembley- Konzert von 1987 auf der „Invisible Touch-Tour“ erinnert, als Phil Collins und Chester Thompson sechs Minuten lang die Drums bearbeiteten, bevor die gesamte Band zum Finale einsteigt – das nachzumachen, das soll „Geneses“ erst mal jemand nachmachen!
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