Nach dem erfolgreichen Kriegszug gegen Troja verirrt sich Odysseus auf seiner Rückkehr nach Ithaka in eine Reihe von Abenteuern, die seine Heimkehr um Jahre verzögern. Währenddessen bangt Penelope, die Königin Ithakas, zwei Jahrzehnte lang um das Schicksal ihres Gatten. In die Rolle der ewigen Wartenden und treuen Ehefrau gezwungen, wird sie zum Symbol der Geduld, des Opfermuts und der Hingabe. Doch hinter den Mauern des königlichen Palastes brodelt ein Konflikt: Zahlreiche Freier bedrängen sie, Odysseus’ Platz einzunehmen und den Thron an ihrer Seite zu besteigen. Um sich dem Druck zu entziehen, greift Penelope zu einer List – sie flüchtet sich an ihren Webstuhl und beginnt, ein Leichentuch zu weben. Sie verspricht, es fertigzustellen, bevor sie einen neuen Gatten wählt, doch jede Nacht löst sie die Fäden wieder auf. Während die Männer Macht und Besitz fordern, verwebt Penelope ihre Gedanken, Ängste und Träume in das Tuch – eine stille Rebellion gegen die engen Grenzen, die ihr die Gesellschaft setzt. Viele Jahrhunderte später nehmen drei Frauen diesen Faden wieder auf. Sie versuchen, die Gedanken und Gefühle, die Penelope in ihrem Werk verborgen hat, zu entwirren, während das Leichentuch langsam zerfällt und seine Geheimnisse preisgibt. Dabei tauchen drängende Fragen auf: Was bedeuten Schönheitsideale in einer Welt, die Frauen auf ihr Äußeres reduziert? Welche Last trägt Mutterschaft in einer Gesellschaft, die sie glorifiziert und gleichzeitig trivialisiert? Wie formen Politik, Machtmissbrauch und Unterdrückung die weibliche Existenz? Das Tuch enthüllt nicht nur das Bild der passiv wartenden Frau, sondern auch den Keim eines tiefen, bis heute aktiven Widerstandes – einen Widerstand gegen eine männlich dominierte Welt, gegen das enge gesellschaftliche Korsett, das Frauen über Jahrhunderte einzwängt. „Kinder, Küche, Kabelfernsehen – female rage“ ist eine kraftvolle theatrale Arbeit über das Leben als Frau. Sie ist ein Schrei nach Freiheit und Gerechtigkeit, ein Aufruf, generationsübergreifende Wut zu verstehen und in Stärke zu verwandeln. Es geht um Menschenrechte und die tiefen Erschöpfungszustände, die entstehen, wenn Frauen immer wieder gegen dieselben Systeme ankämpfen müssen. Das Stück greift den Widerstand Penelopes auf und bringt ihn in unsere Gegenwart, um sichtbar zu machen, dass dieser Kampf niemals abgeschlossen ist. Es ist ein Spiegel der weiblichen Erfahrung – in ihrer Verletzlichkeit, ihrer Stärke und ihrem unermüdlichen Streben nach Selbstbestimmung.
Kategorie | Preis | |
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sliding scale 10 - 20€ | 20,00 EUR |